Vereinsgeschichte
Bereits seit 1926 existierte ein Schachclub
in Burg, der dem historischen Saaleschachbund angehörte. Mit
der Wiederbelebung des Sports nach dem Kriege setzte die jüngere
Vereinsgeschichte ein. 1950 wurde auf Initiative der Eisenbahner
Jean Müller und Helmut Seeger die Schachsektion der
BSG Lokomotive Burg gegründet. Nach Auflösung dieses Vereins
1956 trat man zur BSG TuS Empor Burg über. Die Leitung
übernahm bis zu seiner beruflichen Versetzung der sehr engagierte
Organisator Horst Rennwanz. Er zeichnet verantwortlich für
einen Höhepunkt in der Vereinsgeschieht die Durchführung der
Qualifikationsturniere ('Dreiviertelfinale') zur DDR-Meisterschaft
1965.
Diese fanden erstmals sowohl für Frauen als auch
für Männer (in allen 3 Gruppen) an einem Ort statt. Eine weitere
Neuerung auf dieser Ebene war die Herausgabe von
(maschinengeschriebenen und handabgezogenen) Rundenbulletins. 1973
übernahm Kurt Böhme die Leitung im Verein und im KFA Burg.
Ihm verdankt der Verein neben seinen Leistungen als Spieler,
Organisator und Übungsleiter eine regelmäßige Pressearbeit Diese
nutzte er zur Erarbeitung einer fast lückenlosen Chronik des Burger
Schachs seit 1950.
Durch regelmäßiges Training und Ausbildung von
Nachwuchsspielern wurde in den 70er und 80er Jahren ein
beachtliches Leistungsniveau auf Bezirksebene erreicht. Immer
wieder tauchten Talente auf, die schon in frühem Alter zur Spitze
vorstießen und Titel als Stadt- und Kreismeister errangen.
Beispiele sind Gerhard Berger (auch lugend-Bezirksmeister im
Blitzschach), Uwe Risch, Ingolf Sobiechowski und Marco
König. Dazu zählt auch Helga Mickmann, die bereits Ende
der 80er Jahre dreimal den Titel Bezirksmeister der Frauen erringen
und sich so für die DDR-Titelkämpfe qualifizieren konnte.
Eine für Schachspieler ungewöhnliche Ehrung
erfuhr sie 1988 als Burger 'Sportler des Jahres'. Sie knüpfte damit
an die Leistungen der einstmals stärksten Spielerin Fränze
Janetzko an, die in den 50er und 60er Jahren zu den besten
Spielerinnen des Landes Sachsen-Anhalt zählte und mehrere
Meistertitel errang.
Hervorzuheben ist die Tatsache, dass der spätere
Jurorenweltmeister und Großmeister Roman Slobodjan als
14jähriger seine Karriere bei Empor Burg als seinem ersten
deutschen Verein startete, wobei ihm besonders Bernd Domsgen
als Sprachmittler zur Seite stand. Sein bereits ausgeprägtes Talent
stellte der in Deutschland geborene Sohn ukrainischer Eltern 1990
durch den Sieg in der Burger Stadtmeisterschaft unter Beweis. Zuvor
hatte er schon überraschend die Meisterschaft der Sowjetarmee in
der DDR gewonnen.
Nach der Wende wurden sofort Kontakte zu
westdeutschen Vereinen gesucht. Aus der Städtepartnerschaft Burgs
mit Gummersbach entwickelte sich eine enge Beziehung zum dortigen
Schachclub. Seit 1991 wechseln sich die beiden Vereine jährlich als
Gastgeber zu Vergleichskämpfen ab, so dass in diesem Jahr schon die
20. Begegnung stattfindet. Wegen Organisationsproblemen löste sich
die ehemalige Schachabteilung 1994 aus dem Sportverein SG TuS
Empor Burg heraus und gründete sich als Burger Schachclub
Schwarz-Weiß e.V. unter Andreas Winkler neu. Die leidige
Frage nach einer geeigneten Spielstätte wurde in Selbsthilfe
gelöst: seit 2003 verfügt der Club über eigene Vereinsräume.
Seit 2004 ist Gerhard Berger Vorsitzender
des BSC. Regelmäßig wurden seit 1995 das Burger Blitz-Open und von
1999-2006 das Einladungsturnier um den Victoria-Pokal mit
überregionaler Beteiligung ausgetragen. Seit 2000 verstärkt der
Genthiner Herbert Großmann das Team. Seine Tochter Susan
Großmann spielte in den Jahren ihrer großen Erfolge (2002 Deutschen
Vizemeisterin und Teilnehmerin an der U14-WM) für den BSC. Unter
den Burger Schachorganisatoren ragt in der Gegenwart Dao-Peter
Poetke (Mitglied des Präsidiums und Technischer Leiter des LSV
2003-2009; Frauenwart des Deutschen Schachbundes seit 2009) heraus,
der auch als Aktiver beachtliche Erfolge erzielen konnte. Ein
Höhepunkt war die Veranstaltung des Bezirksturniers im
Deutschlandcup zur Schacholympiade 2008.